Wenn man an die kulinarischen Schätze Schleswig-Holsteins denkt, fallen einem vermutlich als Erstes der fangfrische Fisch oder der zarte Grünkohl mit Pinkel ein. Doch auch abseits der bekannteren Spezialitäten gibt es in der norddeutschen Küche so einiges zu entdecken. Eine dieser regionalen Köstlichkeiten sind die Grauen Erbsen, die vor allem im Raum Elmshorn und Pinneberg gerne gegessen werden. Also ran an den Herd, unser Graue Erbsen Rezept probieren und Schleswig Holstein kulinarisch entdecken.
Die Geschichte der Grauen Erbsen
Die Grauen Erbsen, auch Kapuzinererbsen genannt, haben eine lange Geschichte und wurden bereits im Mittelalter in Norddeutschland angebaut und gegessen. Es ranken sich viele Geschichten und Legenden um die Entstehung des Traditionsgerichtes. Die Hülsenfrüchte galten lange Zeit als Arme-Leute-Essen und wurden vor allem in der Winterzeit verzehrt. Doch mittlerweile haben sie ihren Weg auf die Speisekarten der regionalen Restaurants gefunden und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. In Elmshorn wird der traditionelle Eintopf am Faschingsdienstag und die Tage herum von den Köchen serviert.
Graue Erbsen Essen
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Grauen Erbsen um getrocknete Erbsen, die beim Kochen eine gräuliche Farbe annehmen. Diese werden traditionell mit Speck, Zwiebeln und Gewürzen zu einem deftigen Eintopf gekocht. Das Gericht ist nicht nur äußerst schmackhaft, sondern auch sehr nahrhaft und eignet sich perfekt für kalte Tage.
Wer das Gericht einmal ausprobieren möchte, sollte sich ein wenig Zeit nehmen, denn die Grauen Erbsen benötigen einige Stunden, um schön weich zu werden. Doch der Aufwand lohnt sich: Der Eintopf ist sehr aromatisch und durch den Speck und die Kräuter auch schön würzig. Serviert wird er traditionell mit einem Glas Bier oder Schnaps.

Graue Erbsen
Kochutensilien
- 1 Topf groß
- 1 Topf klein
Zutaten
- 300 g graue Erbsen (Kapuzinererbsen)
- 2 Zwiebeln groß
- 4 EL Butter
- 1/4 Sellerie
- 2 Karotten
- 1/4 Lauch
- 1 Lorbeerblatt
- 400 ml Brühe
- 800 g Kassler Lachs oder Nacken
- 4 Kochwürste
- 400 g Kartoffeln festkochend
- 100 g Bauchspeck
- etwas Bohnenkraut
- Salz & Pfeffer
Anleitungen
- Weiche die Grauen Erbsen mindestens 20 Stunden in reichlich Wasser ein.
- Am nächsten Tag die Zwiebeln schälen und in feine Würfel (brunoise) schneiden. In einem großen Topf 2 EL Butter schmelzen und die Zwiebeln darin goldgelb dünsten. Die Erbsen abtropfen – das Wasser nicht wegschütten – und zusammen mit dem Lorbeerblatt und dem Bohnenkraut unter die Zwiebeln rühren.
- Nun mit 400 ml Brühe und 600 ml vom Einweichwasser übergießen. Den Topf zudecken und für ca. 2 Stunden leise köcheln lassen. Die Erbsen müssen nicht extra gesalzen werden, da Kassler, Würste und der Speck später genug würze mitbringen.
- Die Karotten und den Sellerie putzen, schälen und fein würfeln (brunoise). Das Gemüse in den Topf geben und zusammen mit dem Kassler eine weitere Stunden köcheln lassen.
- Nun das Fleisch herausnehmen und warm stellen. Die Kochwürste zu den Grauen Erbsen in den Topf geben und diesen weitere 45 Minuten offen einkochen. Das Gericht hat die perfekte Konsistenz, wenn es irgendwo zwischen Eintopf und Püree eingedickt ist und die Erbsen weich sind. Achte am Ende hin darauf, dass du immer wieder umrührst und sich die Hülsenfrüchte nicht am Topfboden ansetzen.
- Während die Erbsen und Würste kochen, kannst du die Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen.
- Für die Speckstippe den Lauch fein schneiden. Die Speckwürfel langsam in einer Pfanne auslassen und zusammen mit dem Lauch goldbraun rösten.
- Am Ende die Grauen Erbsen wenn nötig nach Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken und zusammen mit den Kochwürsten, dem Kassler und den Kartoffeln reichen. Die Speckstippen werden beim Essen frisch über das Traditionsgericht gelöffelt.