Blütenpracht soweit das Auge reicht, die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen fallen vom blauen Himmel und ein angenehmer frischer Duft liegt in der Luft. Es ist Frühling! Für uns die schönste Jahreszeit, denn die Natur zeigt sich von ihrer schönsten und faszinierendsten Seite. Nach dem kalten Winter verwandeln sich die Bäume, Wiesen und Felder in saftig grüne Wunder. Farbenfrohe Blüten, soweit das Auge reicht, die Tierwelt ist eifrig unterwegs und das Vogelgezwitscher untermalt die entspannte Stimmung. Und als wäre der Frühling nicht schon schön genug, so steht dem Alten Land am Rande der Elbe ein absolutes Highlight bevor: die Apfelblüte.
In diesem Beitrag berichten wir dir von unserem Tag im Alten Land, der Schönheit der Natur und ein paar leckere Apfelrezepte dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Blütenwunder an der Elbe
Mit der Apfelblüte im Alten Land begrüßt der Norden den Frühling. Neben den Apfelbäumen fasziniert uns kurz zuvor schon die Kirschblüte, aber auch Birnen- und Zwetschgenbäume erstrahlen in einer wundervollen Blütenpracht. Über mehrere Millionen Obstbäume verwandeln die Region entlang der Elbe in ein Blütenmeer, das in jedem Jahr zu tollen Ausflügen, Picknicks, Radtouren und Wanderungen einlädt. Auch wir haben uns auf den Weg ins Alte Land gemacht – für einen sonnigen Tag am Rande der blütenvollen Obstplantagen.


Apfelblütenzeit ist gleich Frühlingsanfang?
Ende April, Anfang Mai ist es so weit und die Apfelblüte zeigt ihre komplette Schönheit. Zugegeben: Gehen wir nach unserem Gefühl, so beginnt der Frühling, sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen vom Himmel fallen, die Temperaturen nicht mehr eisig sind und die ersten Pflanzen aufblühen. Die Natur geht glücklicherweise ihren eigenen Weg und so ist es Jahr für Jahr mit etwas Spannung verbunden, wann die Blütezeit der Obstbäume im Alten Land beginnt.

Der Vorreiter ist für gewöhnlich die Kirschblüte, die rosafarbene Pracht leuchtet noch vor den Apfelblüten, oftmals Ende April. Im Anschluss legen dann die Apfelbäume so richtig los und zeigen ihren Glanz in zarten weißen und rosafarbenen Tönen. Zur Apfelblüte kommt es vornehmlich Ende April bis Anfang Mai. Verschiedene Faktoren wie das Wetter der Vormonate und der Verlauf des Winters beeinflussen die Blütezeit. In diesem Jahr hat die Natur es besonders gut gemeint, denn passend zum alljährlichen Blütenfest in Jork haben sich die Apfelbäume so richtig in Szene gesetzt und ihr bestes gegeben.
Doch wann beginnt der Frühling wirklich? Insgesamt gibt es drei verschiedene Frühlingsanfänge. Ja, du hast richtig gelesen – Frühlingsanfang ist nicht gleich Frühlingsanfang. Hier eine Übersicht:
Kalendarisches Frühlingserwachen
Zum einen kennen wir den kalendarischen Frühlingsanfang. Dieser richtet sich nach dem Stand der Sonne. An dem Tag steht die Sonne senkrecht zum Äquator, somit sind zu diesem Zeitpunkt Tag und Nacht gleichlang. Der kalendarische Frühlingsanfang fällt jährlich auf einen der Tage vom 19. bis 21. März.
Meteorologischer Beginn des Frühlings
Und dann gibt es da noch den meteorologischen Beginn des Frühlings. Der ist leicht zu merken, denn laut der Meteorologie fällt dieser immer auf den 1. März. Gehen wir nach den Wetterexperten, sind die Frühlingsmonate klar definiert: März, April und Mai. Allerdings kann der meteorologische Frühlingsanfang auch mal zu Enttäuschungen führen. Denn mit etwas Pech schneit es genau am 1. März oder auch die Tage und Wochen danach – da wird es doch fast ein bisschen schwer mit den Frühlingsgefühlen.
Phänologisches Frühlings-Dreierlei
Die Apfelblütenzeit läutet die dritte Form der wunderschönen Jahreszeit ein – den phänologischen Vollfrühling. Die Phänologie besagt, dass es tatsächlich drei verschiedene Frühlinge gibt: Vor-, Erst- und Vollfrühling – dreimal diese traumhafte Jahreszeit, das hört sich toll an! Die Betrachtung der Jahreszeiten nach der Phänologie hängt von der Entwicklung der Natur ab. Besonders hilfreich ist dies für die Landwirtschaft, denn die naturnahste Planung kann mitunter eine der Sichersten sein. Die phänologischen Jahreszeiten haben keine festen Daten oder Abläufe, auch Vergleiche sind schwer zu vollziehen. Sie können je nach Zustand der Natur jedes Jahr anders ausfallen.
Entlang der einzigartigen Umgebung
Viele Wege führen ins Alte Land. Typisch nordisch kannst du deinen Ausflug in die schöne Region mit einer kleinen Schifffahrt auf der Elbe starten. Aber auch mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichst du das blütenreiche Ausflugsziel.
In diesem Jahr haben wir uns für den Bus entschieden, denn so konnten wir die Eindrücke der Umgebung bestmöglich und entspannt einfangen. Von der S-Bahn-Station Neugraben ging es mit dem Linienbus 257 in Richtung Jork (Marktplatz). Etwas mehr als eine halbe Stunde fuhren wir über eine kurvige Straße durch viele süße kleine Orte, vorbei an der einzigartigen Architektur des Alten Landes. Die roten Ziegelhäuser im Fachwerkcharme und den außergewöhnlichen Reetdächern neben großen Obsthöfen, Hofläden, kleinen Seen und Bächen verleihen der Region einen malerischen Zauber. Die großen prunkvollen Pforten aus Holz mit kleinen roten Dächern und Verzierungen geben den historischen Häusern einen romantischen Zauber. Und zu diesem Zeitpunkt das Besonderste: rundherum die blühenden Apfelbäume. Unzählige Bäumchen verwandeln das Alte Land in ein Blütenmeer.


Apfelblüten soweit das Auge reicht
Eine kleine Radtour oder eine Wanderung entlang des Deichs an der Elbe lohnt sich. Vorbei an wilden Wiesen, flauschigen Schafen und blühenden Apfelbäumen. Was uns die Natur zu dieser Jahreszeit bietet, ist nicht nur traumhaft schön, sondern auch wertvoll und ertragreich für die kommende Ernte. Die Gemüse– und Kräutergärten sprießen und blühen aktuell so richtig auf. Ab jetzt bis in den späten Herbst hinein erwarten uns die besten regionalen und saisonalen Produkte. Beginnend mit der Rhabarber– und Spargelzeit, durch die Erdbeerzeit, entlang der Kirschensaison bis hin zur Apfelernte ab Mitte September bis in den November. Denn die Obstbäume, die jetzt so leuchtend schön blühen und uns mit ihrem Anblick verzaubern, schenken uns in den nächsten Monaten bis in den Winter süße Köstlichkeiten.





Unsere liebsten Apfelspeisen
Apropos süße Köstlichkeiten! Der Apfel kann in seiner Vielfalt wirklich viel. Ganz egal ob als knackiger Snack für unterwegs oder in Süßspeisen – warm oder kalt. Die Entscheidung fällt schwer, welches Apfelrezept unser Liebstes ist. Hier eine Auswahl für dich:
Apfelgelee aus fruchtigem Saft

Starte deinen Tag mit einem fruchtig süßen Apfelgelee zum Frühstück. Am besten, du kaufst dir einen besonders guten Apfelsaft direkt von einem Obsthof oder auch auf dem Markt vom Obstbauern. Im Handumdrehen zauberst du dir daraus ein aromatisches Gelee mit einer süßen Apfelnote – eignet sich auch wunderbar zum Verschenken. Hier gehts zum Rezept!
Apfelkompott mit Zimt-Schmand-Creme

Verzauber deine Geschmacksnerven mit einer zimtigen Schmand-Creme und einem fruchtigen Apfelkompott. Unser leckeres Schicht-Dessert im Glas hast du schnell zubereitet und es eignet sich wunderbar als Nachtisch oder auch als süßer Schmaus für zwischendurch. Hier entlang zum Rezept!
Kaiserschmarrn-Rezept

Wenn wir an Apfelkompott oder Apfelmus denken, schreien unsere Geschmacksknospen sofort nach der österreichischen Süßspeise – dem Kaiserschmarrn! Was gibt es besseres als ein frisch gekochtes, noch leicht warmes Apfelkompott an der Seite eines fluffigen Kaiserschmarrns? Wenn dir jetzt das Wasser im Mund zusammen läuft, dann klicke schnell hier und probier unser österreichisches Rezept aus.
Welches ist dein liebstes Apfelrezept?
Verliebt ins Alte Land
Von Österreich zurück in den Norden an die Elbe. Das Alte Land bietet mit einer abwechslungsreichen Vielfalt aus historischen Städtchen wie Stade und Jork, kleinen Cafés, Hofläden, Obsthöfen und der Natur entlang der Elbe ein perfektes Ausflugsziel. Ob als Familienausflug, für die Zeit zu zweit oder einen entspannten Tag alleine – hier werden alle glücklich.
Neben einem großen Stück Rhabarberkuchen, das wir auf dem Deich mit Blick auf die Apfelblüten genossen haben, landete kurz vor der Heimfahrt noch frischer Spargel aus dem Hofladen in unserem Rucksack. So konnten wir zu Hause noch eine große Portion Altes Land genießen. Im späten Herbst freuen wir uns auf die Apfelernte und saftiges regionales Obst. Denn eins ist sicher: Wir kommen wieder!
Gratulation zu diesem tollen Bericht, ein kleines literarisches Meisterwerk! Sehr unterhaltsam und lehrreich, garniert mit leckeren Rezepten. Tja das Alte Land, die Toscana vor der Haustür, erreichbar mit dem Lienienbus, was will man mehr… 😉
Lieber Arnd, vielen Dank für deine tolle Anmerkung! 🙂 Das Alte Land ist wirklich traumhaft und immer eine kleine Reise wert, der Vergleich mit der Toscana ist auch so wahr. Liebe Grüße von Marlene & Andreas