Die kühlere Jahreszeit steht vor der Tür – die Tage werden kürzer und kälter, zu Hause wird es umso gemütlicher und wärmer. Ist dir im Herbst und Winter auch nach deftigen Speisen, die dich wohlig wärmen? In der kalten Jahreszeit lieben wir ganz besonders die bodenständige und traditionelle Küche. Mit pikanten Eintöpfen, herzhaften Suppen und saftigen Braten lassen wir es uns gut gehen und für die kalten Tage stärken. Ein leckeres Rindsgulasch darf auf dem Speiseplan natürlich nicht fehlen. Wir zeigen dir, wie du das feinwürzige Schmankerl zubereitest und verraten dir ein paar Abwandlungen, die du unbedingt probieren solltest.
Gut Ding will Weile & Qualität haben
Das perfekte Gulasch-Fleisch muss dir beim Essen wahrhaftig auf der Zunge zergehen. Damit du die weiche Konsistenz des Fleisches erhältst, braucht es Zeit. Nimm dir die Zeit, es lohnt sich! Schnell ein Gulasch in der Mittagspause auf den Tisch zaubern oder spontan zum Abendbrot wird etwas schwierig. Doch keine Sorge, denn das herzhafte Gericht eignet sich wunderbar zum Vorkochen sowie Einfrieren. Alternativ kannst du auch einen Schnellkochtopf ³ verwenden.
Für den butterweichen Genuss solltest du unbedingt beim Fleischer deines Vertrauens einkaufen. Eine gute Qualität ist bei allen Fleischgerichten extrem wichtig, so auch beim Rindsgulasch. Am besten eignet sich Wadschinken vom Rind. Durch die vielen Sehnen, die beim Garen gelieren, kommst du in den zartesten Fleischgenuss.
Aufgewärmte Gulaschliebe
Gulasch hat die Eigenschaft, dass es als ganz besonders lecker gilt, wenn es mehrmals aufgewärmt wurde. Das kommt vermutlich daher, dass mit jedem Aufwärmen etwas Wasser verdampft und dadurch der Saft etwas dicker und intensiver wird und zum anderen das Fleisch länger im Saft „mariniert“ und durch jedes Erhitzen noch weicher wird. So gibt es in Österreich ein Sprichwort zum Schmunzeln: „Aufgwärmt is nua a Gulasch guat“ (dt. „Aufgewärmt ist nur ein Gulasch gut“), welches gerne in Bezug auf (Ex-)Partnern angewandt wird.
Wandelbarer Genuss
Den Ursprung hat das Gulasch in Ungarn, mittlerweile gibt es jedoch viele verschiedene Abwandlungen des herzhaften Fleischgerichts. Kennst du beispielsweise die drei Folgenden?
Wiener Saftgulasch
Hier solltest du nicht bei den Zwiebeln sparen, denn die machen das Wiener Saftgulasch aus. Das Verhältnis von Zwiebeln und Gulasch ist 1:1, du benötigst also genau so viel Zwiebeln, wie Fleisch. Auf 500 g Fleisch verwendest du also 500 g Zwiebeln – leicht zu merken und extrem lecker und würzig im Geschmack! Eine weitere Besonderheit ist bei der Zubereitung – wie der Name schon verrät – die Konsistenz. Das Gulasch bleibt flüssiger, denn die Sauce wird nicht mit Mehl angedickt. So kannst du das Wiener Saftgulasch auch als Suppe/Eintopf servieren, zum Beispiel für eine Feier.
Fiakergulasch
Jetzt wird es verrückt, denn beim Fiakergulasch bekommt das eigentliche Gulasch noch leckere Toppings, die du so vielleicht nicht direkt erwartest. Man nehme ein Spiegelei, ein Wiener (dt.) bzw. Frankfurter (österr.) Würstchen und eine Essiggurke. Das Würstchen wird der Länge nach kreuzförmig eingeschnitten und frittiert, die Essiggurke schneidest du in eine Fächerform. Alles zusammen auf dem Gulasch platzieren und fertig ist das Fiakergulasch!
Szegediner Gulasch
Deftiges Gulasch trifft auf schmackhaftes Sauerkraut. Für das Szegediner Gulasch bereitest du Sauerkraut vor und gibst dieses für die letzten 30 Minuten Kochzeit noch in den Topf dazu. Getoppt wird das ganz oftmals noch mit einem ordentlichen Klecks saurer Sahne. Das Zusammenspiel zwischen dem würzigen Gulasch und dem säuerlichen Kraut ist unglaublich lecker, besonders an richtig kalten Wintertagen ein leckeres Essen zum Aufwärmen.
Wie du siehst, Gulasch ist wandelbar, einfach vorzubereiten und besonders in den kalten Monaten ein wärmender Begleiter auf dem Teller. Also probiere direkt unser Rezept aus und lass es dir schmecken!
Rindsgulasch
Kochutensilien
- Schnellkochtopf oder normaler Kochtopf
Zutaten
- 500 g Wadschinken
- 260 g Zwiebel weiß
- 50 ml Rapsöl
- 20 g Paprikapulver
- 1 EL Majoran
- 1 TL Kümmel
- 1 EL Apfel-Essig
- 1 EL Tomatenmark
- 700 ml Brühe (oder Wasser)
- 8 g Salz
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Lorbeerblatt
- 3 EL Weizenmehl
Anleitungen
- Fleisch in 1,5 cm dicke Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch brunoise (fein würfelig) schneiden und getrennt aufbewahren.
- Das Öl zusammen mit den Zwiebeln in den Topf geben und goldgelb rösten.
- Die Temperatur reduzieren und Majoran mit den Händen in den Topf reiben. So können sich die ätherischen Öle besser verteilen. Nun den Kümmel beifügen und kurz in den Zwiebeln anschwitzen.
- Paprika in den Topf zu den Zwiebeln geben und kurz durchrühren. Tomatenmark hinzugeben und beides auch nur leicht anschwitzen. Beachte: Paprika darf niemals geröstet, sondern nur kurz angeschwitzt werden, da diese ansonsten bitter wird.
- Mit der Brühe und dem Essig das Ganze ablöschen und Knoblauch sowie das Salz hinzufügen.
- Koche die Flüssigkeit nun einmal auf und gib dann vorsichtig das Fleisch in den Topf. So schließen sich die Poren im Fleisch und es laugt nicht aus.
- Nun den Schnellkochtopf verschließen und für ca. 30 Minuten bei mäßiger Hitze garen (Wichtig: Berücksichtige die Bedienungsanleitung deines Schnellkochtopfes). Du kannst das ganze aber auch in einem normalen Kochtopf zubereiten – die Garzeit wird sich um 15 bis 30 Minuten verlängern. Achte darauf, dass dein Fleisch weich ist, aber noch nicht zerfällt.
- Sobald das Fleisch gar ist, empfehlen wir dir, das Fleisch kurz aus dem Topf zu nehmen – dazu kannst du eine Schaumkelle verwenden. Verrühre nun das Mehl mit etwas Wasser, bringe den Gulaschsaft zum Kochen und rühre das Mehlwasser ein. Das Gulasch nun unter rühren weitere 5 Minuten köcheln lassen, damit sich der Mehl-Geschmack verkocht und der Saft besonders sämig wird. Fleisch wieder in den Topf geben und nochmals kurz abschmecken.
- Als Beilage kannst du Spätzle, Semmelknödel oder Kartoffeln reichen.