Flammkuchenteig – das Original aus dem Elsass selber machen

Verschiedenene Flammkuchenteige

Weinhänge, soweit das Auge reicht, Fachwerkhäuser und Burgruinen – so präsentiert sich die Rheinebene an der deutsch-französischen Grenze. Die historische Region ist auch die Heimat des Flammkuchens, um ihn ranken sich die verschiedensten Entstehungsgeschichten. Die in der Küche spannendsten Fragen zum Flammkuchenteig lauten wohl: mit oder ohne Hefe? Hauchdünn und kross oder doch lieber fluffig und mit knusprigem Boden? Wir verraten dir, wie wir das Original im Elsass kennengelernt haben und wie du den perfekten Flammkuchenteig zubereitest.

Doch zunächst zur Entstehung des Flammkuchenteiges …

Es existieren viele verschiedene Geschichten zur Entstehung des Flammkuchenteiges. Wir finden die Folgende am plausibelsten, denn sie liefert auch die Erklärung, wie der Flammkuchen zu seinem Namen gekommen ist.
Es heißt, dass sich die Frauen der Elsässer Dörfer einmal in der Woche zum Brotbacken am Gemeinschaftsofen trafen. Um den Ofen und den Backstein auf Temperatur zu bekommen, wurde hochwertiges Eichenholz verwendet. Sobald das Holz beinahe vollständig abgebrannt und nur mehr eine kleine Flamme zu sehen war, wurde eine Backprobe aus dünnem Teigfladen in den Ofen gegeben. War der „Flammenkuchen“ nach wenigen Minuten gleichmäßig braun und kross gebacken, konnte das Brot in den Ofen geschoben werden. Als sich die Frauen die Test-Fladen mit Quark und weiteren Zutaten belegten, war der Flammkuchen geboren. Bis heute gilt der Elsässer Flammkuchen mit Speck und Zwiebel als das Original.

Eine Reise durch das Elsass

… oder auch: jeden Tag ein Flammkuchen.
Als wir im Sommer das Elsass bereisten, wanderten wir durch Weinberge, besichtigten jede historische Burgruine, an der wir vorbei gekommen sind, schlenderten durch kleine Dörfer mit einzigartigen Fachwerkhäusern und schauten uns die traumhaft schönen Städte Straßburg und Colmar an. In kürzester Zeit verliebten wir uns in das Elsass.

Nach langen Touren gab es zur Stärkung fast täglich einen Flammkuchen in vielen verschiedenen Variationen. Besonders der Flammkuchenteig schmeckte in jedem Lokal etwas anders. Mal war er etwas dicker und saftiger, dann wieder dünn und fluffig oder kross und knusprig. Genau wie der Teig variierte auch der Belag. Typisch für die Elsässer Region ist der Klassiker, den sicherlich jeder kennt – mit Speck, Zwiebeln und Sauerrahm. Eine für uns ganz neue Geschmacksrichtung, die nicht weniger typisch für das Elsass ist, war der Belag mit französischem Munster(-Käse), auch in Deutschland als Münsterkäse bekannt. Der würzige Weichkäse verleiht dem Flammkuchen einen intensiven Geschmack.

Noch vor Ort wussten wir, sobald wir wieder zu Hause sind, probieren wir den Flammkuchenteig in verschiedenen Varianten aus. Seitdem gibt es bei uns regelmäßig Flammkuchen. Mit dem Teig variieren wir zwischen „mit Hefe“ und „ohne Hefe“, den Belag wählen wir nach unserem Gusto. Beim Essen schwelgen wir noch immer in den schönen Urlaubserinnerungen.

Tipp! Flammkuchen hilft bei akutem Fernweh.

Flammkuchen aus dem Elsass
Das wunderschöne Elsass ist die Heimat des Flammkuchens

Flammkuchenteige mit und ohne Hefe

Da die Flammkuchenteige, die wir im Elsass probiert haben, sehr unterschiedlich waren, wollten auch wir verschiedene Macharten probieren. Wir haben für euch die Rezepte für den Flammkuchenteig mit Hefe und ohne Hefe. Probiert sie beide aus und testet, welcher euch am besten schmeckt!

Flammkuchenteig mit Hefe

Flammkuchenteig im Handumdrehen selber machen, ist eine der leichtesten Übungen. Schnell ist die Basis für den herzhaften Snack aus dem Elsass zubereitet.
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Rastzeit (optional) 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 10 Minuten
Gericht Hauptgericht, Snack
Küche Elsass, Französisch
Portionen 2 Flammkuchen

Kochutensilien

  • Küchenmaschine/Handmixer
  • Nudelholz

Zutaten
  

  • 150 g Weizenmehl Type 405
  • 50 g Dinkelmehl Type 630
  • 10 g Olivenöl
  • 10 g Hefe frisch
  • 90 ml Wasser lauwarm
  • 1 Prise Salz

Anleitungen
 

  • Alle Zutaten in die Rührschüssel geben und den Teig ca. 5 Minuten in der Küchenmaschine oder mit dem Handmixer gut kneten.
  • Der Flammkuchenteig ist fertig, wenn du am Teig zupfst und dieser sich "ziehen" lässt und nicht abbröselt. So kannst du sicherstellen, dass alle Zutaten gut durchgeknetet wurden und sich der Teig leichter ausrollen lässt.
  • Den Teig nun zu einer Kugel formen und mit Frischhaltefolie oder in einem Behältnis abgedeckt für ca. 1 Stunde warm (Zimmertemperatur) rasten lassen. So kann die Hefe arbeiten und der Teig wird außen kross und bleibt innen fluffig.
  • Nach dem "Rasten" den Flammkuchenteig nochmals kneten und in 2 gleichgroße Stücke aufteilen.
    So erhälst du zwei Flammkuchen mit ca. 100 g Teig, welcher dünn ausgerollt auf die Größe von einem Backblech passt. Je nach hunger und Belag reicht das für eine Portion. Wenn du mehrere kleine Flammkuchen mit unterschiedlichem Belag backen möchtet, kannst du den Teig auch in vier oder sechs Teile teilen. So werden die Flammkuchen zu einem tollen Snack.
  • Der Flammkuchenteig muss dünn sein und sich dadurch klar von einer Pizza unterscheiden – denn das macht ihn aus. Hier bedarf es ein bisschen Fingerspitzengefühl, denn der Teig sollte nicht so dünn sein, dass er reißt. Rolle den Flammkuchenteig daher auf ca. 3-4 mm Stärke aus. Versuche dabei, die Arbeitsfläche möglichst gut zu bemehlen. Sollte der Teig doch etwas auf der Arbeitsfläche ankleben, kannst du ihn mit einer Teigkarte vorsichtig lösen und frisches Mehl unter dem Teig verteilen.
    Lege den Flammkuchen erst danach auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche. So kannst du verhindern, dass dir der Teig beim Ausrollen auf dem Backpapier verrutscht und unschöne Falten schlägt.
Keyword Brot

Flammkuchenstein

Hast du schon mal auf einem Pizza- oder Flammkuchenstein* gebacken?
Der Stein wird im Backofen oder auf dem Grill vorgeheizt und kann so durch die Dicke seine Temperatur gleichmäßiger verteilen und besser halten als ein Backblech. Gibt man den Flammkuchenteig oder die Pizza nun auf den Stein, wird die enthaltene Feuchtigkeit aufgenommen und verdampft unter dem Teig. So wird der Teig außen schön kross und innen noch fluffiger.

Flammkuchenteig ohne Hefe

Flammkuchenteig schmeckt besonders lecker, wenn er richtig schön knusprig ist. Deshalb ist Hefe nicht unbedingt nötig. Dieses Flammkuchenrezept funktioniert ganz ohne Hefe und Ei und ist obendrein auch vegan.
Vorbereitungszeit 7 Minuten
Gesamtzeit 7 Minuten
Gericht Hauptgericht, Snack
Küche Elsass, Französisch
Portionen 2 Personen

Kochutensilien

  • Küchenmaschine/Handmixer

Zutaten
  

  • 250 g Weizenmehl Type 550
  • 125 ml Wasser
  • ½ TL Salz
  • 3 EL Öl

Anleitungen
 

  • Mehl, Wasser, Öl und Salz in eine Rührschüssel geben und für ca. 4-6 Minuten kneten.
  • Nimm den Teig aus der Rührschüssel, knete ihn kurz mit den Händen und arbeite ihn dann zu einer Kugel.
    Nun kannst du den Flammkuchenteig direkt weiterverarbeiten und nach Belieben belegen oder du lässt ihn noch etwas "rasten/ruhen".
  • Den Flammkuchenteig in zwei gleichgroße Stücke teilen und dünn auf ca. 3-4 mm Stärke ausrollen. Versuche dabei, die Arbeitsfläche möglichst gut zu bemehlen. Sollte der Teig doch mal etwas auf der Arbeitsfläche ankleben, kannst du ihn mit einer Teigkarte vorsichtig lösen und frisches Mehl unter dem Teig verteilen.
    Lege den Flammkuchen danach auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche, belege sie nach belieben und gib sie für ca. 10 Minuten bei 220 °C Umluft in den vorgeheizten Backofen.

Notizen

Optional kannst du den Flammkuchenteig ohne Hefe auch am Vortag zubereiten und ihn über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Da er keine Hefe oder Ei enthält, birgt der Teig bei kürzerer Aufbewahrung keine Gefahren.
Keyword Elsass, Snack

Usere leckersten Flammkuchen Rezepte findest du hier:

Elsässer Flammkuchen
Der klassiker unter den Flammkuchen mit Speck und Zwiebel.
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Elsässer Flammkuchen
Flammkuchen „Spargel & Lachs“
Flammkuchen mit Spargel und Lachs. Läute die Spargelzeit mit dem Besten aus Meer und Festland ein. Ein harmonisches Zusammenspiel aus deftig-säuerlichem Schmand, der Süße des Spargels und dem salzigen Räucherlachs.
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Flammkuchen "Lachs & Spargel"

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